1843 wurde das Schloss unter Graf Albert von Schlippenbach errichtet. Seit Ende des 17. Jahrhunderts hat das Geschlecht der Schlippenbach ihren Sitz auf der Schönermark. Carl Friedrich von Schlippenbach kaufte das Grundstück vom Kurfürsten Friedrich III., nachdem er ihm zuvor das Amt Stepnitz in Pommern abgekauft hatte. Das Schloss wurde von 1839 bis 1843 nach einem Entwurf des preußischen Baumeister Friedrich August Stüler erbaut. Unter Graf Albert von Schlippenbach wurde das Gebäude errichtet und erlebte mit dem Engagement zahlreicher renommierter Künstler der damaligen Zeit seine Blütezeit.

Nach der Enteignung der Familie Schlippenbach zum Ende des 2. Weltkrieges diente das Schloss Arendsee als Unterkunft für Obdachlose, in DDR-Zeiten wurde es dann als Schule und bis nach der Wende noch als Internat verwendet. 2006 erwarb der bayerische Unternehmer Hans Kleissl das Schloss Arendsee in unrestauriertem Zustand und restaurierte es über 10 Jahre lang. Der kurz nach dem Zweiten Weltkrieg abgerissene 30 Meter hohe Turm, der als Materialspender für Einfamilienhäuser in der Umgebung diente, wurde 2017 wieder vollständig errichtet.

Die Gestalt des 1843 in der uckermärkischen Hügellandschaft errichteten neogotischen Landsitzes aus leuchtend rotem Rohziegel zeigt die klare Formensprache der Berliner Bauakademie Karl Friedrich Schinkels in der Provinz, ausdrucksvoll umgesetzt vom Architekten Friedrich August Stüler. Das Schloss Arendsee wurde auf einem Hügel im Kreis Prenzlau der uckermärkischen Hügellandschaft am Rand eines kleinen Landsees errichtet, an den auch der Wirtschaftshof grenzte. Auf der anderen Seeseite waren Stall- und Gärtnereigebäude.

Stüler studierte ab 1818 in Berlin und gehörte zu den Schülern Karl Friedrich Schinkels. Er wurde erst Hofbauinspektor und 1832 preußischer Hofbaurat und Direktor der Schlossbaukommission. Stüler war einer der maßgebenden Berliner Architekten seiner Zeit und gehört zu den Gründern des Architektenvereins zu Berlin. Zu seinen bedeutendsten Schöpfungen gehören das Neue Museum in Berlin und die Schlosskapelle des Berliner Schlosses.  Unter Friedrich Wilhelm IV. eröffnete sich ihm ein bedeutender Wirkungskreis, was dazu führte, dass er 1842 zum Architekten des Königs ernannt wurde.

Der Park wurde vom preußischen Landschaftsarchitekten Peter Joseph Lenné auf der Westseite des Schlosses angelegt. Insgesamt umfasst der Park 205.000qm. Besonderheiten im Park sind die vielfältigen Sichtachsen, die hundertjährigen Buchen und der Haussee. Heute ist das Schloss von Kiefernwäldern und zahlreichen Waldseen umgeben.

Peter Joseph Lenné war ein preußischer Gartenkünstler und General-Gartendirektor der königlich-preußischen Gärten.
Er prägte fast ein halbes Jahrhundert die Gartenkunst in Preußen und gestaltete weiträumige Parkanlagen nach dem Vorbild englischer Landschaftsgärten und konzentrierte sich auf eine sozialverträgliche Stadtplanung Berlins, indem er Grünanlagen für die Naherholung der Bevölkerung schuf. Zu seinen bedeutendsten Werken gehören die Umgestaltung und Erweiterung des Parks Sanssouci in Potsdam, der zoologische Garten und der Große Tiergarten in Berlin. Sein landschaftskünstlerisches Werk bildet einen sehr wesentlichen Teil der Berlin-Potsdamer Kulturlandschaft, die von der Pfaueninsel bis nach Werder reicht. Es steht, seit die gesamte Landschaft 1990 zum Weltkulturerbe ernannt wurde, unter dem Schutz der UNESCO.

Im November 2016 wurden Alt-Eigentümer Hans Kleissl, Architekt Herbert Knopf sowie Handwerker und Firmen, die an den 10-jährigen Restaurierungsarbeiten an Schloss Arendsee beteiligt waren, mit dem „“Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege““ ausgezeichnet. Dieser Preis ist gestiftet von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und dem Zentralverband des Deutschen Handwerks Denkmalschutz, die in ihrer Begründung ein “harmonisches und gelungenes Ergebnis” bescheinigen.